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Schielen bei Kindern: Was Eltern wissen und tun können

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Schielen bei Kindern

Wenn ein Kind schielt, sind Eltern oft unsicher: Handelt es sich um eine harmlose Phase oder um eine ernsthafte Erkrankung? Schielen – medizinisch Strabismus – gehört zu den häufigsten Sehstörungen im Kindesalter. Rund 3–5 Prozent aller Kinder sind betroffen, wie die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) berichtet. Die gute Nachricht: Wird Schielen früh erkannt, lässt es sich meist sehr erfolgreich behandeln.

Ursachen und Bedeutung einer frühen Diagnose

Schielen kann verschiedene Ursachen haben. Manche Kinder schielen bereits ab den ersten Lebensmonaten, andere entwickeln die Augenfehlstellung aufgrund einer Weit- oder Kurzsichtigkeit. Auch neurologische Störungen oder eine familiäre Vorbelastung können eine Rolle spielen. Studien der American Academy of Ophthalmology zeigen, dass genetische Faktoren in bis zu 60 Prozent der Fälle beteiligt sind.

Unbehandeltes Schielen kann schwerwiegende Folgen haben, denn es erhöht das Risiko für eine Amblyopie. Dabei blendet das Gehirn das schlechter ausgerichtete Auge quasi aus, was langfristig zu einer einseitigen Schwachsichtigkeit führt. Dieses Risiko verdeutlicht, warum eine frühzeitige Behandlung so wichtig ist. Goethe brachte es treffend auf den Punkt: „Das Auge macht das Bild, aber das Gehirn sieht.“

So erkennen Ärztinnen und Ärzte Schielen

Erste Hinweise können bereits bei den Vorsorgeuntersuchungen im Säuglings- und Kleinkindalter auffallen. Einfache Screeningmethoden beim Kinderarzt sind ein wichtiger Schritt, bevor eine Überweisung an eine Fachärztin oder Orthoptistin erfolgt. Dort wird die Sehschärfe überprüft, ein sogenannter Abdecktest durchgeführt und der Brechungsfehler bestimmt. Fachgesellschaften empfehlen, Kinder spätestens im ersten Lebensjahr augenärztlich untersuchen zu lassen, wenn ein Schielen vermutet wird.

Behandlungsmöglichkeiten für Kinder mit Strabismus

Eltern fragen sich verständlicherweise, was konkret unternommen werden kann. Tatsächlich gibt es mehrere wirksame Therapieansätze, die je nach Ursache und Schweregrad zur Anwendung kommen:

  • Brillenversorgung: Liegt eine Fehlsichtigkeit vor, reicht oft schon eine Brille aus, um das Schielen zu korrigieren. Untersuchungen zeigen, dass bei etwa einem Drittel der betroffenen Kinder dadurch keine weiteren Maßnahmen nötig sind.
  • Okklusionstherapie (Augenpflaster): Um eine Schwachsichtigkeit zu verhindern, wird zeitweise das gesunde Auge abgedeckt, sodass das betroffene Auge trainiert wird.

Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, kann ein spezielles Sehtraining helfen, die Zusammenarbeit beider Augen zu verbessern. In manchen Fällen wird eine Operation an den Augenmuskeln notwendig, die im Kindergartenalter durchgeführt wird. Studien im British Journal of Ophthalmology zeigen, dass operative Eingriffe nicht nur die Sehschärfe, sondern auch das Selbstwertgefühl der Kinder verbessern können.

Alltagstipps für Eltern

Auch zu Hause können Eltern die Therapie ihrer Kinder sinnvoll unterstützen. Wichtig ist, dass ärztlich verordnete Pflasterzeiten konsequent eingehalten werden, denn nur durch regelmäßiges Training stellt sich eine Verbesserung ein. Spielerische Ablenkung – etwa Vorlesen, Malen oder Basteln – erleichtert das Tragen des Pflasters erheblich. Zudem empfiehlt es sich, Erzieherinnen, Lehrkräfte und andere Bezugspersonen über die Therapie zu informieren, um Verständnis und Unterstützung zu schaffen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse und Ausblick

Die Forschung unterstreicht den Nutzen einer frühen Therapie. Eine Langzeitstudie der Mayo Clinic (Holmes et al., 2016) belegt, dass Kinder, die bereits im Vorschulalter behandelt wurden, im Erwachsenenalter deutlich bessere Chancen haben, ein normales beidäugiges Sehen zu entwickeln. Das zeigt: Schielen ist kein Schicksal, sondern eine behandelbare Störung – vorausgesetzt, sie wird rechtzeitig erkannt und konsequent therapiert.

Arthur Schopenhauer fasste es treffend zusammen: „Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“ Für Eltern bedeutet das: Wachsam sein, Vorsorgeuntersuchungen ernst nehmen und sich von Fachleuten begleiten lassen.

Aussicht

Schielen bei Kindern ist weit verbreitet, aber dank moderner Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten gut therapierbar. Eine Brille, ein Augenpflaster, gezieltes Sehtraining oder in einigen Fällen eine Operation helfen, die normale Sehentwicklung zu sichern. Entscheidend ist, dass Eltern frühzeitig handeln. Je eher die richtige Behandlung beginnt, desto größer sind die Chancen, dass Kinder mit einem gesunden Sehvermögen und gestärktem Selbstvertrauen aufwachsen.

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