Schnupfen beim Kleinkind gehört zu den häufigsten Erkrankungen im frühen Kindesalter. Besonders in den ersten Kita-Jahren haben viele Kinder gefühlt ständig eine laufende Nase. Für Eltern ist das anstrengend – vor allem, wenn sich der Schnupfen immer wiederholt. Doch meist ist der Schnupfen beim Kleinkind harmlos und ein natürlicher Teil der Immunentwicklung. In diesem Ratgeber erfährst du, was hinter den häufigen Infekten steckt, welche Hausmittel helfen und wann du lieber ärztliche Unterstützung suchst.
Warum Kleinkinder so häufig Schnupfen haben
Das Immunsystem eines Kleinkinds befindet sich noch im Aufbau. Kinder sind in dieser Phase anfälliger für Infekte, da sie erst lernen müssen, mit den zahlreichen Viren ihrer Umgebung umzugehen.
Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) erkranken Kinder unter fünf Jahren im Durchschnitt acht bis zwölf Mal pro Jahr an Atemwegsinfekten – vor allem an Schnupfen.
Die Hauptverursacher sind Viren wie Rhinoviren, Adenoviren oder RS-Viren. Eine bakterielle Infektion ist seltener und tritt meist als Folge eines langanhaltenden viralen Schnupfens auf.
In den meisten Fällen gilt: Der Körper trainiert sein Abwehrsystem – und jeder durchgemachte Schnupfen beim Kleinkind stärkt langfristig die Immunabwehr.
Typische Symptome bei Schnupfen im Kleinkindalter
Ein Schnupfen beim Kleinkind beginnt meist harmlos und entwickelt sich über mehrere Tage. Typische Anzeichen sind:
- Kribbeln oder Trockenheitsgefühl in der Nase
- Zuerst klares, später zähes Nasensekret
- Verstopfte Nase und häufiges Niesen
- Leichtes Halskratzen oder Husten
- Gelegentlich Fieber bis etwa 38,5 °C
Kleinkinder atmen noch stark durch die Nase. Deshalb führt eine verstopfte Nase oft zu Schlafproblemen, Trinkverweigerung oder Reizbarkeit.
Hausmittel gegen Schnupfen beim Kleinkind
Bei einem normalen Schnupfen im Kleinkindalter genügen einfache Hausmittel. Sie lindern die Symptome und fördern die Genesung.
Kochsalzlösung und Nasenspray
Isotonische Kochsalzsprays oder Meerwasserlösungen halten die Nasenschleimhaut feucht und helfen, Schleim zu lösen.
Bei älteren Kindern kann auch eine Nasendusche hilfreich sein.
Raumluft verbessern
Trockene Luft verschlimmert die Beschwerden.
Eine Luftfeuchtigkeit von 40–60 % gilt als optimal – das erreichst du durch regelmäßiges Lüften oder ein feuchtes Handtuch auf der Heizung.
Ausreichend trinken und schlafen
Flüssigkeit verdünnt das Nasensekret und erleichtert das Atmen.
Wasser, ungesüßter Tee oder verdünnte Fruchtsäfte sind ideal.
Schlaf unterstützt das Immunsystem dabei, den Schnupfen beim Kleinkind schneller zu bekämpfen.
Vorsicht bei ätherischen Ölen
Kleinkinder unter zwei Jahren dürfen keine ätherischen Öle wie Menthol oder Eukalyptus einatmen – sie können Atemnot auslösen.
Geeignete Alternativen sind milde Düfte wie Thymian oder Lavendel, aber nur nach Rücksprache mit Kinderarzt oder Apotheker.
Wann ist bei Schnupfen ein Arztbesuch nötig?
In den meisten Fällen heilt ein Schnupfen beim Kleinkind innerhalb von 7–10 Tagen ab.
Ein Arztbesuch ist jedoch wichtig, wenn:
- Fieber über 38,5 °C länger als zwei Tage anhält
- Nasensekret grünlich-gelb und übel riechend wird
- Das Kind Atemnot zeigt oder pfeifend atmet
- Ohrenschmerzen auftreten (Hinweis auf Mittelohrentzündung)
- Der Schnupfen nach zehn Tagen nicht abklingt
Das Deutsche Ärzteblatt (2021) rät außerdem, bei häufigen oder ungewöhnlich schweren Infekten Allergien, Polypen oder Immunschwächen ärztlich abklären zu lassen.

Medikamente bei Schnupfen im Kleinkindalter
Eine medikamentöse Behandlung ist meist nicht erforderlich.
Bei Bedarf können jedoch folgende Maßnahmen helfen:
- Abschwellende Nasentropfen: maximal 5–7 Tage anwenden
- Fiebersenkende Mittel (Paracetamol oder Ibuprofen) nur nach ärztlicher Rücksprache
- Antibiotika nur bei nachgewiesener bakterieller Infektion
Laut einer Cochrane-Analyse (2018) zeigen Vitaminpräparate, Homöopathie oder Zink keine gesicherte Wirkung bei Erkältungen.
Vorbeugung: So beugst du Schnupfen beim Kleinkind vor
Ein starkes Immunsystem kann Infekte zwar nicht verhindern, aber den Verlauf verkürzen.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt:
- Viel Bewegung an der frischen Luft
- Ausgewogene Ernährung mit Obst, Gemüse und Fisch
- Regelmäßiges Händewaschen
- Genug Schlaf und Pausen
- Rauchfreie Umgebung
Der Forschungsbericht „Infektionsschutz durch Hygiene“ (BZgA, 2019) belegt, dass einfache Hygienemaßnahmen das Risiko für Atemwegsinfekte bei Kindern deutlich senken können.
PDF-Quelle: BZgA Forschungsbericht 2019
Wann darf das Kind wieder in die Kita?
Kinderärzte empfehlen:
Wenn das Kind kein Fieber mehr hat und sich wohlfühlt, darf es meist wieder in die Kita.
Ein leichter Rest-Schnupfen beim Kleinkind ist kein Grund, zu Hause zu bleiben – sofern keine Ansteckungsgefahr für andere Kinder besteht.
Schnupfen beim Kleinkind
Ein Schnupfen beim Kleinkind ist lästig, aber in den meisten Fällen harmlos.
Er zeigt, dass das Immunsystem aktiv arbeitet und Abwehrkräfte aufbaut.
Hausmittel, Ruhe und liebevolle Pflege helfen oft besser als Medikamente.
Eltern sollten auf Warnzeichen achten, aber auch Gelassenheit bewahren – denn jedes überstandene Virus stärkt die kindliche Gesundheit langfristig.
