Die Erziehung hat großen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern. Sie beginnt früh – lange bevor ein Kind zur Schule geht. Wie ein Kind spricht, denkt und fühlt, hängt stark davon ab, wie es aufwächst. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum das so ist. Sie erhalten auch Tipps, wie Sie Kinder stärken können.
Was bedeutet Erziehung?
Erziehung heißt nicht nur, Regeln aufzustellen. Es geht darum, Kinder zu begleiten und ihnen zu zeigen, wie das Leben funktioniert. Erwachsene helfen Kindern, sich selbst zu entdecken, mit anderen klarzukommen und Probleme zu lösen. Das geschieht durch Gespräche, Nähe, Vorbilder und klare Strukturen.
„Kinder brauchen nicht perfekte Eltern. Sie brauchen Eltern, die authentisch sind und bereit, zu wachsen.“
– Jesper Juul
Diese Dinge fördern die Entwicklung besonders
Viele Studien zeigen: Kinder brauchen mehr als nur Nahrung und Kleidung. Damit sie sich gesund entwickeln, sind vor allem diese vier Punkte wichtig:
- Liebe und Nähe: Ein Kind braucht das Gefühl, willkommen zu sein.
- Klare Regeln: Strukturen geben Sicherheit und Orientierung.
- Freiheit zum Lernen: Kinder sollen Dinge selbst ausprobieren dürfen.
- Lob und Anerkennung: Das stärkt das Selbstwertgefühl.
Die Harvard University fand heraus, dass Kinder mit guter emotionaler Unterstützung besser mit Stress umgehen können und später mehr Erfolg haben.
Welche Erziehungsstile gibt es?
Man unterscheidet meist vier Erziehungsstile:
- Autoritativ – warmherzig und klar in den Regeln
- Autoritär – streng, kaum Mitbestimmung
- Permissiv – sehr locker, wenig Grenzen
- Vernachlässigend – wenig Interesse oder Begleitung
Viele Forschende, etwa an der Universität München, sagen: Der autoritative Stil ist am besten. Kinder fühlen sich dabei sicher, werden aber auch gefordert. Das führt zu mehr Selbstvertrauen und besseren sozialen Fähigkeiten.

Was Erziehung im Gehirn bewirkt
Das kindliche Gehirn ist sehr formbar. Es entwickelt sich stark durch Erfahrungen. Emotionale Nähe und liebevolle Ansprache fördern wichtige Verbindungen im Gehirn. Dauerhafter Stress oder Ablehnung hingegen hemmen diese Entwicklung.
Eine Studie der University of Washington zeigt: Kinder mit liebevoller Begleitung lernen schneller. Sie können sich besser konzentrieren und Probleme lösen.
Häufige Fehler – und wie man sie vermeidet
Auch gut gemeinte Erziehung kann schaden, wenn sie zu einseitig ist. Hier einige Beispiele:
- Zu viel Kontrolle: Kinder lernen nicht, selbst zu entscheiden.
- Keine festen Regeln: Das verunsichert und führt zu Chaos.
- Zu wenig echte Gespräche: Kinder fühlen sich nicht ernst genommen.
Wichtig ist, das eigene Verhalten zu hinterfragen. Was gebe ich meinem Kind mit? Lebe ich selbst vor, was ich verlange?
Was Kinder stark macht
Neben Liebe und Regeln gibt es weitere Dinge, die Kinder wachsen lassen:
- Stabile Beziehungen: Mindestens eine Bezugsperson, die verlässlich da ist.
- Mut zur Eigenständigkeit: Kinder dürfen Fehler machen und daraus lernen.
- Mitsprache: Wenn Kinder mitentscheiden dürfen, stärkt das ihr Selbstwertgefühl.
Diese Punkte sind laut Forschenden der Schlüssel zu innerer Stärke und Lebensfreude.
Erziehung wirkt – ein Leben lang
Erziehung ist mehr als Alltag. Sie ist eine der wichtigsten Aufgaben im Leben eines Kindes – und eines Erwachsenen. Wer Kinder liebevoll begleitet, stärkt nicht nur ihre Gegenwart, sondern auch ihre Zukunft.
Es ist nie zu spät, Dinge zu ändern. Jedes Gespräch, jede Umarmung, jede ehrliche Entschuldigung ist ein Schritt. So entsteht eine Verbindung, die ein Leben lang trägt.
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